Infektionen – Umwelteinflüsse

Es gibt Risiken, die Sie selbst nicht direkt beeinflussen können. Sie können sich häufig jedoch schützen! Wie, erfahren Sie hier.

Infektionen

Umwelteinflüsse

Risikofaktor: Infektionen

Personen mit chronischen Grundkrankheiten haben ein erhöhtes Risiko für schwere oder sogar tödliche Krankheitsverläufe bei Ansteckung durch Grippe- oder Coronaviren.

Eine Gefährdung kann bei Grunderkrankungen des Herzens, der Leber, der Nieren oder Diabetes bestehen. Das Risiko kann auch bei neurologischen oder neuromuskulären Grunderkrankungen sowie bei bestehenden Schädigungen der Lunge erhöht sein.

Schwere oder tödliche Verläufe sind ebenfalls wahrscheinlicher, wenn die Funktion des Immunsystems eingeschränkt ist. Das ist bei Erkrankungen des Immunsystems der Fall, aber auch bei bestimmten Medikamenteneinnahmen wie Chemotherapie oder Medikamente die das körpereigene Immunsystem unterdrücken.

Für die betroffenen Personen wird vom Robert Koch-Institut (RKI) ein vollständiger Impfschutz empfohlen. Dieser umfasst unter anderem Impfungen gegen Grippeviren und Coronaviren. Beachten Sie die aktuellen Empfehlungen des RKI und lassen Sie sich gegebenenfalls durch Ihre Hausärztin/Ihren Hausarzt beraten.

Hinweise des RKI zu Impfungen

Weitere Informationen finden Sie unter Weblinks und weitere Infos → „Infektionen“.

Quellen: Risikofaktor Infektionen

Die vollständige Literaturliste aller Quellen, die wir für die Erstellung dieser Webseite genutzt haben, finden Sie unter → Weblinks und weitere Infos → “Quellen”.

Risikofaktor: Umwelteinflüsse

Die Studienergebnisse zum Ausmaß von Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Umwelteinflüsse sind nicht eindeutig. Der Grund dafür sind unterschiedliche und teilweise neue Messmethoden. Gesichert ist jedoch, dass Luftverschmutzung, extreme Temperaturen und Lärm das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.

Luftverschmutzung

Enthält die Luft einen hohen Anteil an gesundheitsschädlichen Gasen (Reizgase) oder feinste, flüssige oder feste Teilchen (Feinstaub), spricht man von Luftverschmutzung. Diese kann auf Dauer, aber auch unmittelbar gesundheitsschädlich sein.

Luftverschmutzung und ihre Quellen

Straßenverkehr, Industrie und Kraftwerke: verschiedenste Reizgase (Stickstoffoxide, Ozon, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid) und Feinstaub (kleinste Rußpartikel, Abrieb von Bremsen und Reifen, usw.)

Pflanzenpollen, Sand, Feinstaub: Bewirtschaftung von Feldern, z. B. bei der Ernte, Rauch von Lagerfeuern und Feuerwerken

In Innenräumen: Zigarettenrauch, Kaminfeuer, Räucherstäbchen, Kerzen, Duftöle, usw.

In Städten ist die Luftverschmutzung aufgrund von Straßenverkehr und Industrie meist höher als außerhalb von Städten.

Die Luftverschmutzung ist auch von Wetter und Jahreszeiten abhängig. Bei stabilen Wetterlagen reichert sich die Luft zunehmend mit Schadstoffen an, weil der Wind fehlt, der für den Luftaustausch sorgt. Typisch ist das im Sommer bei ruhigem, sonnigem Wetter sowie im Winter bei kaltem, nebligem Wetter (Inversionswetterlage).

Luftverschmutzung kann Ihr Herz-Kreislauf-System und Ihre Atmung beeinträchtigen. 

  • Bei einem hohen Anteil von schädlichen Gasen und Feinstaub werden zunächst die Schleimhäute der Atemwege gereizt. Das kann unmittelbar zu Husten und Atemnot führen sowie das Herz-Kreislauf-System belasten. 
  • Feinstaub kann in Blut und Gefäßen verschiedene Reaktionen hervorrufen:
    • Eine Erhöhung der Blutgerinnung. Dies steigert das Risiko von Blutgerinnseln. 
    • Eine Erhöhung der Gefäßspannung. Dies führt zu einem Anstieg des Blutdrucks
    • Kleine Entzündungen an den Innenwänden der Arterien.
    • Eine Störung des Stoffwechsels. Dies steigert das Risiko für eine Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus). 

Diese Vorgänge können zur Arteriosklerose führen und damit zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Luftverschmutzung erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In Zeiten hoher Luftverschmutzung erleiden mehr Menschen einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Extreme Temperaturen

Sehr hohe oder extrem niedrige Temperaturen belasten das Herz-Kreislauf-System. Ältere Menschen sind vor allem bei länger anhaltender Hitze stärker belastet.

Patient*innen mit vorgeschädigtem Herz haben bei extremen Temperaturen ein höheres Risiko einen Herzinfarkt, Herzversagen oder einen Schlaganfall zu erleiden.

Lärm

Kurzzeitig starker oder dauerhafter Lärm kann ein Stressfaktor sein und (chronische) Stressreaktionen hervorrufen. Besonders kritisch sind dauerhafte Lärmereignisse vor allem in der Nacht, die regelmäßig den Schlaf stören (mittlerer Schallpegel größer als 55 dB) und keine Erholung des Herz-Kreislauf-Systems zulassen.

Chronische Lärmbelastung kann zu Bluthochdruck und zu Folgeerkrankungen des Herzens führen.

Was kann ich tun, um mich vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen?

Vermeiden Sie lange Aufenthalte und körperliche Anstrengungen in Gebieten und zu Zeiten mit hoher Luftverschmutzung. Stark befahrene Straßen und die Nähe von Fabriken und Kraftwerken. Die Nähe von Feldern, die gerade landwirtschaftlich bearbeitet werden sowie Orte, an denen es zu Staubbildung kommt.

Sorgen Sie für angepasste Kleidung bei extremen Temperaturen, z. B.: Kopfbedeckungen und helle Kleidung zum Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung. Warme Kleidung, Mütze, Handschuhe und Bedecken von Mund und Nase bei starker Kälte.

Sorgen Sie für eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, besonders bei hohen Temperaturen: Trinken Sie etwa 2-3 Liter Wasser, Mineralwasser oder ungesüßten Früchte- oder Kräutertee.Vermeiden Sie koffeinhaltige Getränke. Flüssigkeitsmangel kann durch den sogenannten Hautfaltentest erkannt werden: Bilden Sie mit Daumen und Zeigefinger eine Hautfalte auf dem Handrücken. Lassen Sie die Falte los, sollte sich die Haut sofort wieder glätten. Bleibt die Hautfalte über einige Sekunden stehen, ist dies ein wichtiger Hinweis für Flüssigkeitsmangel. Ist Ihr Herz geschädigt, wiegen Sie sich regelmäßig, um mögliche Wassereinlagerungen frühzeitig zu erkennen.

Schließen Sie die Fenster und Türen, z. B.:

  • Bei starkem und / oder andauerndem Lärm, vor allem nachts.
  • Bei hohen Konzentrationen von Feinstaub oder schädlichen Gasen.

Haben Sie Notfallmedikamente, tragen Sie diese bei hoher Umweltbelastung oder extremen Temperaturen bei sich.

Wie finde ich heraus, wie hoch die Umweltbelastung in meiner Region sind?

Aktuelle Informationen erhalten Sie in Ihrer Tageszeitung, beim Umweltbundesamt oder bei anderen hilfreichen Webseiten und Apps.

Messstationen für Umweltbelastungen in Ihrer Nähe:

Weitere Informationen finden Sie unter Weblinks und weitere Infos → „Umwelteinflüsse“.

Quellen: Risikofaktor Umwelteinflüsse

  • 12. Giorgini, P., et al. (2017). Climate changes and human health: a review of the effect of environmental stressors on cardiovascular diseases across epidemiology and biological mechanisms. Current pharmaceutical design, 23(22), 3247-3261.
  • 19. Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz) “Rauchen und Herz-Kreislaufsystem.” https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/FzR/FzR_2018_Rauchen-und-Herz-Kreislaufsystem.pdf
  • 83. Mustafić, H., et al. (2012). Main air pollutants and myocardial infarction: a systematic review and meta-analysis. Jama, 307(7), 713-721.
  • 84. Münzel, T., Hahad, O., Daiber, A., & Lelieveld, J. (2021). Luftverschmutzung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Herz, 1-9.
  • 85. Cheng, J., et al. (2019). Cardiorespiratory effects of heatwaves: A systematic review and meta-analysis of global epidemiological evidence. Environmental research, 177, 108610.
  • 86. Sun, Z., Chen, C., Xu, D., & Li, T. (2018). Effects of ambient temperature on myocardial infarction: A systematic review and meta-analysis. Environmental Pollution, 241, 1106-1114.
  • 87. Caussin, C., et al. (2015). Short-term exposure to environmental parameters and onset of ST elevation myocardial infarction. The CARDIO-ARSIF registry. International journal of cardiology, 183, 17-23.

Die vollständige Literaturliste aller Quellen, die wir für die Erstellung dieser Webseite genutzt haben, finden Sie unter → Weblinks und weitere Infos → “Quellen”.