Einleitung

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,

Ihre Ärztin / Ihr Arzt hat Ihnen diese Webseite empfohlen, weil Sie ein erhöhtes Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, wie zum Beispiel einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall haben. Möglicherweise sind Ihr Blutdruck, Ihr Cholesterin– oder Ihr Blutzuckerspiegel erhöht, Sie rauchen oder haben Übergewicht.

Möglicherweise haben Sie diese Webseite selbst entdeckt. Falls Sie befürchten, dass Ihr Herz-Kreislauf-Risiko erhöht ist oder wenn hier beschriebene Risikofaktoren auf Sie zutreffen, können Sie sich an Ihre Hausärztin / Ihren Hausarzt wenden. Zeigen Sie Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt gerne die Webseite und besprechen Sie gemeinsam das weitere Vorgehen.

Diese Webseite kann für Sie von Nutzen sein, wenn Sie…​

  • mehr über Ihre Risikofaktoren wissen möchten.
  • sich Gedanken machen über:

              1. Ihre körperliche Leistungsfähigkeit, Ihr Gewicht oder Ihre Ernährung.

              2. Ihren Blutdruck, Ihren Cholesterin oder Blutzuckerspiegel.

              3. Ihre Gewohnheiten in Bezug auf Rauchen und Alkoholkonsum.

  • wissen möchten, wie Sie Ihr Herz-Kreislauf-Risiko durch gesunde Lebensgewohnheiten und/oder die Einnahme von Medikamenten verringern können.
  • noch nicht wissen, ob Sie Ihr Verhalten überhaupt verändern möchten.
  • etwas ändern möchten und nicht wissen, wo Sie anfangen sollen.
  • auf dem Weg zu einem gesünderen Lebensstil Unterstützung wünschen.

Ihr persönliches Herz-Kreislauf-Risiko kann von Ihrer Hausärztin / Ihrem Hausarzt berechnet werden. Sie / Er benutzt hierzu ein Computerprogramm, in das sie / er Ihre Risikofaktoren eingibt. Nutzt Ihre Ärztin / Ihr Arzt den sogenannten „arriba“-Rechner, gibt das Ergebnis an, wie wahrscheinlich es ist, dass Sie innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden.

Was sagt dieser Risiko-Wert aus?

Angenommen, bei Ihnen wurde ein Herz-Kreislauf-Risiko von 17% festgestellt, dann bedeutet das: mit einer hohen Wahrscheinlichkeit werden von 100 Menschen, die genau die gleichen Eigenschaften wie Sie haben (Alter, Geschlecht, gesundheitliche Risiken) 17 Ihrer „Doppelgänger*innen“ innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden. Ob Sie zu diesen 17 betroffenen Patient*innen (in der Abbildung im aufgeklappten Text rot dargestellt) gehören werden oder zu den 83 Patient*innen ohne Ereignis (gelb dargestellt), kann niemand vorhersagen. Allerdings: je höher Ihr berechnetes Herz-Kreislauf-Risiko (z. B. 50% im zweiten Beispiel), desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie eine der betroffenen Personen sein werden und einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden (rot dargestellt).

Beispieldarstellungen im Herz-Kreislauf-Rechner „arriba“

83 Ihrer „Doppelgänger*innen“ werden wahrscheinlich keinen Herzinfarkt oder Schlaganfall haben.17 Ihrer „Doppelgänger*innen“ werden wahrscheinlich einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden.

Herz Kreislauf-Risiko
17% = mittleres Risiko
Herz-Kreislauf-Risiko
50% = sehr hohes Risiko

Es gibt auch andere Risikorechner als „arriba“. Einige davon berechnen, wie wahrscheinlich es ist, innerhalb der nächsten zehn Jahre an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu versterben. Bitte beachten Sie deshalb: Die Angaben zum Herz-Kreislauf-Risiko auf dieser Webseite beziehen sich auf die Berechnungen von „arriba“.

Kann ich etwas gegen ein zu hohes Herz-Kreislauf-Risiko tun?

Ja! Ihre Hausärztin / Ihr Hausarzt hat mit Ihnen bereits darüber gesprochen, wie Ihr Herz-Kreislauf-Risiko gesenkt werden kann. Sie entscheiden am besten gemeinsam mit Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt, was in Ihrem Fall das Beste ist. Diese Materialien und unsere Webseite unterstützen Sie darin, sich über Ihre Risikofaktoren zu informieren, Entscheidungen zu treffen, die für Sie besten Maßnahmen zu planen und diese dauerhaft durchzuhalten.

So nutzen Sie diese Webseite am sinnvollsten!

Diese Webseite besteht aus Informationen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ihren Ursachen und Folgen. Wir stellen Ihnen Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Mit dieser Webseite können Sie herausfinden, welche Möglichkeiten der Vorbeugung und Behandlung für Sie ganz persönlich gut sind. Manchmal hilft es, sich etwas aufzuschreiben. Dazu haben wir Checklisten und andere Materialien vorbereitet, die Sie nutzen können.

Es ist nicht notwendig, dass Sie die gesamte Webseite durchlesen. Wählen Sie die Informationen aus, die für Sie wichtig sind. Um diese Auswahl zu treffen, ist es hilfreich, wenn Sie zunächst die Einleitung auf dieser Seite lesen.

Materialien für Sie

Mit unseren Checklisten und Materialien können Sie die für Sie passenden Lebensstiländerungen oder Behandlungsmaßnahmen herausfinden und auswählen. Sie lernen, realistische Ziele zu setzen und finden geeignete Wege, diese Ziele umzusetzen.

Speichern Sie die Checklisten auf Ihrem Computer und kreuzen Sie an, welche Maßnahmen für Sie in Frage kommen und welche Ihnen wichtig sind. Nutzen Sie die Materialien, um Ihre persönlichen Ziele, Ihre Gedanken, Fortschritte oder Rückschläge festzuhalten. Sie können die Materialien über viele Monate hinweg nutzen!

Regelmäßige Besuche bei Ihrer Hausärztin / Ihrem Hausarzt

Besprechen Sie Ihre Vorstellungen, Fragen, Pläne, Fortschritte usw. mit Ihrer Hausärztin / Ihrem Hausarzt. Nehmen Sie Ihre Listen in die hausärztliche Praxis mit. Ihre Hausärztin / Ihr Hausarzt unterstützt Sie dabei, Ihr Herz-Kreislauf-Risiko zu senken!

Die häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Herz und Blutgefäße versorgen den Körper über das Blut mit Nährstoffen und Sauerstoff. Im Herz-Kreislauf-System wird sauerstoffreiches Blut vom Herzen durch die Arterien zu den Körperzellen transportiert. „Verbrauchtes“ Blut wird durch die Venen zur Lunge befördert und dort wieder mit Sauerstoff angereichert. Danach wird das Blut über das Herz wieder durch den Körper gepumpt. Ein perfekter Kreislauf, der jedoch bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht mehr so reibungslos funktioniert.

Arterienverkalkung

Die häufigste Herz-Kreislauf-Erkrankung ist die Arterienverkalkung, auch Arteriosklerose genannt. Bei einer Arterienverkalkung sind die Innenwände der Blutgefäße durch Ablagerungen verdickt. Die Ursachen dafür sind Rauchen, ein zu hoher Cholsterin– oder  Blutzuckerspiegel oder ein zu hoher Blutdruck. Die Verdickungen stören den Blutfluss. Zusätzlich verlieren die Gefäße ihre Elastizität. Es entstehen Durchblutungsstörungen. Lagern sich an den verengten Stellen zusätzlich noch Blutplättchen (Thromben) an, kann es zu einem vollständigen Verschluss des Gefäßes kommen (Infarkt). Zellen, die hinter diesem Verschluss liegen, werden nicht mehr mit Blut versorgt und sterben ab.

Die häufigsten Durchblutungsstörungen der Arterien und ihre Folgen

  • Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße: Der Herzmuskel wird nicht mehr ausreichend versorgt. Als Folge können BrustengeHerzrhythmusstörungen, verminderte Leistungsfähigkeit des Herzens oder ein Herzinfarkt auftreten.
  • Durchblutungsstörungen der Gefäße, die das Gehirn versorgen: Diese können zu einem Schlaganfall führen.
  • Durchblutungsstörungen der Beinarterien: Sie können die Versorgung der Fuß- und Unterschenkelmuskulatur verringern (Schaufensterkrankheit). Bei Fortschreiten der Erkrankung kann eine Amputation notwendig werden.
  • Durchblutungsstörungen der kleinsten Gefäße: Sie beeinträchtigen häufig die Versorgung der Nieren und Augen. Es können z. B. Verlust der Funktionsfähigkeit der Nieren (Niereninsuffizienz) oder Netzhautschädigungen des Auges, mit der Gefahr der Erblindung folgen. Sind die kleinsten Arterien des Gehirns betroffen, kann dies zu Einschränkungen der Hirnleistung führen.

Herzinfarkt

Wenn die Blutgefäße, die den Herzmuskel versorgen (Herzkranzgefäße) verengt sind, wird dieser nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Es kommt zur Koronaren Herzkrankheit. Als Folge können Schmerzen im Brustkorb, Brustenge (Angina Pectoris) und/oder Atemnot auftreten. Bei einem Herzinfarkt wird ein Herzkranzgefäß plötzlich komplett verschlossen. Ein Teil des Herzmuskels wird nun gar nicht mehr durchblutet und stirbt ab. Dieser abgestorbene Teil des Herzmuskels hilft nun nicht mehr mit, das Blut durch den Körper zu pumpen.

Die Folgen eines Herzinfarktes

Der Krankheitsverlauf nach einem Herzinfarkt hängt von der Größe des Infarktes ab, vom Alter der Betroffenen, von möglichen Veränderungen an anderen Herzkranzgefäßen, aber auch davon, wie schnell die Notfallversorgung erfolgt.

  • Von 100 Patient*innen, die einen akuten Herzinfarkt erlitten haben, versterben – je nach Alter – zwischen 10 und 65 Patient*innen (10% – 65%) innerhalb eines Monats. Je älter die Betroffenen sind, desto höher ist das Risiko zu versterben.
  • Durch einen großen oder mehrere kleine Herzinfarkte kann die Pumpleistung des Herzens stark abnehmen. Dann gelingt es dem Herzen nicht mehr, den Körper mit der erforderlichen Menge Blut, Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Die körperliche Leistungsfähigkeit ist stark eingeschränkt. Man spricht von Herzschwäche oder Herzinsuffizienz. Dauerhaft erhöhter Blutdruck, koronare Herzkrankheit (KHK) oder ein stattgefundener Herzinfarkt können den Herzmuskel schwächen. Das geschwächte Herz pumpt nicht mehr ausreichend viel Blut durch den Körper. Herzinsuffizienz führt zu verringerter körperlicher Leistungsfähigkeit. .
  • Nach einem Herzinfarkt können Herzrhythmusstörungen auftreten. Herzrhythmusstörungen, vor allem Vorhofflimmern, erhöhen das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln, die wiederum zu einem Schlaganfall führen können.
  • Das Risiko, nach einem Herzinfarkt einen weiteren Infarkt zu erleiden sowie das Risiko, daran zu versterben, ist stark erhöht. Wenn jemand schon einen Herzinfarkt hatte, ist es sehr wichtig, einen weiteren Infarkt zu verhindern.

Schlaganfall

Wenn die Arterien, die das Blut zum Gehirn transportieren, verengt sind, wird das Gehirn nicht mehr ausreichend durchblutet. Wird ein verengtes Gefäß völlig verschlossen, z. B. durch ein Blutgerinnsel, spricht man von einem ischämischen Hirninfarkt oder Schlaganfall. Die Hirnregionen hinter dem Verschluss werden nicht mehr durchblutet und somit geschädigt.

Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes mellitus, bestehende Herzerkrankungen und ein vorheriger Schlaganfall sind die größten Risikofaktoren für einen Schlaganfall. Das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden steigt mit zunehmendem Alter stark an.

Ein Schlaganfall verursacht oft Lähmungen eines Armes, eines Beines, einer Gesichtshälfte oder einer ganzen Körperseite, Bewusstseinsstörungen, Sprachstörungen oder Störungen der Körperwahrnehmung. Wie groß die Beeinträchtigung ist, hängt davon ab, welche Gehirnregion geschädigt wurde.

Minderdurchblutungen im Gehirn können auch vorübergehend auftreten (Transitorische ischämische Attacke, abgekürzt TIA). Diese Ausfallerscheinungen bilden sich innerhalb einer gewissen Zeit wieder zurück. Dennoch ist auch eine kurzfristige Minderdurchblutung ein wichtiges Warnsignal und muss immer durch eine Ärztin/einen Arzt untersucht werden.

Die Folgen eines Schlaganfalls

Der Krankheitsverlauf nach einem Schlaganfall hängt von der Größe und der Region des betroffenen Hirngebietes, vom Alter der Betroffenen, aber auch davon ab, wie schnell die Notfallversorgung erfolgt.

  • Von 100 Patient*innen, die einen ersten Schlaganfall erlitten haben, sterben ungefähr 10 Patient*innen (10%) innerhalb der ersten drei Monate. Im Durchschnitt sterben insgesamt 17 von 100 Patienten*innen (17%) nach einem Schlaganfall innerhalb der ersten 12 Monate.
  • Von 100 Patient*innen, die einen Schlaganfall überleben, bleiben etwa 40 dauerhaft stark beeinträchtigt (40%) und sind auf fremde Hilfe angewiesen. Nach einem Schlaganfall sind häufig intensive Therapien notwendig: z. B. Krankengymnastik (Physiotherapie), Beschäftigungs- und Arbeitstherapie (Ergotherapie) sowie Sprach- und Sprechtherapie (Logopädie).
  • Nach einem Schlaganfall ist das Risiko für einen weiteren Schlaganfall erhöht. Die Wahrscheinlichkeit, an einem Schlaganfall zu versterben, wird mit jedem Schlaganfall größer.

Quellen: Die häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Die vollständige Literaturliste aller Quellen, die wir für die Erstellung dieser Webseite genutzt haben, finden Sie unter → “Weitere Informationen” → “Quellen”.

Hauptrisikofaktoren

Bestimmte Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, einen ischämischen Hirninfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden. Manche davon kann man beeinflussen, andere nicht.

Nicht beeinflussbare Risikofaktoren

Ein wichtiger Risikofaktor ist die familiäre Vorbelastung. Wenn ein Eltern- oder ein Geschwisterteil frühzeitig (Männer vor dem 55. Geburtstag, Frauen vor dem 65. Geburtstag) einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erlitten hat, ist auch das eigene Risiko hoch, innerhalb einer bestimmten Zeit einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden oder daran zu versterben. Mit Hilfe von Herz-Kreislauf-Rechnern (z. B. „arriba“) kann die Höhe des Herz-Kreislauf-Risikos berechnet werden. Männer haben im Durchschnitt ein höheres Herz-Kreislauf-Risiko als Frauen. Naturgemäß steigt das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall mit zunehmendem Alter.

Bedingt beeinflussbare Risikofaktoren

Risikofaktoren wie Infektionen und Umweltbelastung (Luftverschmutzung, Lärm, extreme Temperaturen) können einzelne Menschen nur bedingt beeinflussen. Ein gewisser Schutz ist aber oft möglich.

Beeinflussbare Risikofaktoren

Ungesunde Lebensgewohnheiten erhöhen das Risiko, innerhalb einer bestimmten Zeit einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden oder daran zu versterben. Mit Hilfe von Herz-Kreislauf-Rechnern (z. B. „arriba“) kann die Höhe des Herz-Kreislauf-Risikos berechnet werden. Rauchen ist der bedeutendste Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dauerhafter Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung stehen an zweiter und dritter Stelle. Viele Risikofaktoren beeinflussen sich gegenseitig. So führt zum Beispiel ungesunde Ernährung gemeinsam mit Bewegungsmangel häufig zu Übergewicht, zu erhöhtem Blutdruck und erhöhten Cholesterin– und Blutzuckerwerten. Diese wiederum sind zusätzliche Risikofaktoren, die das Herz-Kreislauf-Risiko stark erhöhen.

Besteht eine familiäre Vorbelastung bei gleichzeitig ungesunden Lebensgewohnheiten, kann das Herz-Kreislauf-Risiko sehr stark erhöht sein.

Quellen: Hauptrisikofaktoren

  • 8. Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Hausärztliche Risikoberatung zur kardiovaskulären Prävention. S3-Leitlinie (2017). AWMF-Register-Nr. 053-024.
  • 9. Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Schlaganfall. S3-Leitlinie (2020). AWMF-Register-Nr. 053-011
  • 10. Chen, X., et al. (2014). Risk factors of stroke in Western and Asian countries: a systematic review and meta-analysis of prospective cohort studies. BMC public health, 14(1), 1-13.
  • 11. Ekelund, U., et al. (2015). Physical activity and all-cause mortality across levels of overall and abdominal adiposity in European men and women: the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition Study (EPIC). The American journal of clinical nutrition, 101(3), 613-621.
  • 12. Giorgini, P., et al. (2017). Climate changes and human health: a review of the effect of environmental stressors on cardiovascular diseases across epidemiology and biological mechanisms. Current pharmaceutical design, 23(22), 3247-3261.
  • 13. Rosoff, D. B., et al. (2020). Evaluating the relationship between alcohol consumption, tobacco use, and cardiovascular disease: A multivariable Mendelian randomization study. PLoS medicine, 17(12).
  • 14. Aune, D., et al. (2018). Tobacco smoking and the risk of sudden cardiac death: a systematic review and meta-analysis of prospective studies. European journal of epidemiology, 33(6), 509-521.
  • 15. Piano, M. R. (2017). Alcohol’s effects on the cardiovascular system. Alcohol research: current reviews, 38(2), 219.
  • 16. Babisch, W. (2014). Updated exposure-response relationship between road traffic noise and coronary heart diseases: a meta-analysis. Noise and Health, 16(68), 1.
  • 17. Cowan, L. T., et al. (2021). Triggering of cardiovascular disease by infection type: The Atherosclerosis Risk in Communities study (ARIC). International Journal of Cardiology, 325, 155-160.
  • 18. Barbaresko, J., et al. (2018). “Lifestyle Indices and Cardiovascular Disease Risk: A Meta-analysis.” Am J Prev Med 55(4): 555-564.
  • 19. Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz) “Rauchen und Herz-Kreislaufsystem.” https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/FzR/FzR_2018_Rauchen-und-Herz-Kreislaufsystem.pdf

Die vollständige Literaturliste aller Quellen, die wir für die Erstellung dieser Webseite genutzt haben, finden Sie unter → “Weitere Informationen” → “Quellen”.

So verringern Sie Ihr Herz-Kreislauf-Risiko

Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen lässt sich durch Lebensstiländerungen und/oder die Einnahme von Medikamenten deutlich verringern. Durch einen gesunden Lebensstil können viele Menschen eine dauerhafte Medikamenteneinnahme verhindern oder verringern. Nehmen Sie bereits Medikamente zur Senkung des Herz-Kreislauf-Risikos ein, sollten Sie diese regelmäßig einnehmen. Falls Sie Änderungen der Medikation wünschen, besprechen Sie Ihre Wünsche unbedingt vorher mit Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt.

So können Sie Ihr Herz-Kreislauf-Risiko verringern:

  • Nikotinverzicht
  • Ausreichend körperliche Bewegung
  • Gesunde Ernährung
  • Gesundes Normalgewicht erreichen
  • Alkohol nur in Maßen genießen
  • Positiven Umgang mit Stress erlernen und für ausreichende Entspannung im Alltag sorgen
  • Bei psychischen Erkrankungen eine Behandlung beginnen
  • Sich vor Infektionen und schädlichen Umwelteinflüssen schützen
  • Wenn Sie Medikamente einnehmen, auf die regelmäßige Einnahme achten

Quellen: So verringern Sie Ihr persönliches Herz-Kreislauf-Risiko

  • 8. Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Hausärztliche Risikoberatung zur kardiovaskulären Prävention. S3-Leitlinie (2017). AWMF-Register-Nr. 053-024.
  • 20. World Health Organization. (2020). WHO guidelines on physical activity and sedentary behaviour: at a glance. ISBN 978-92-4-001512-8 (e-version)
  • 21. World Health Organization (WHO) (2017). “Cardiovascular diseases (CVDs). Fact sheet.” Retrieved 09.02.2019, https://www.who.int/en/news-room/fact-sheets/detail/cardiovascular-diseases-(cvds) .
  • 22. Williams, B., et al. (2018). 2018 ESC/ESH Guidelines for the management of arterial hypertension. European heart journal, 39(33), 3021-3104.
  • 23. Rees, K., et al. (2019). Mediterranean‐style diet for the primary and secondary prevention of cardiovascular disease. Cochrane Database of Systematic Reviews, (3).

Die vollständige Literaturliste aller Quellen, die wir für die Erstellung dieser Webseite genutzt haben, finden Sie unter → Weitere Informationen → “Quellen”.

Wie hoch ist mein persönliches Herz-Kreislauf-Risiko?

Mit einem sogenannten Herz-Kreislauf-Risiko-Rechner kann Ihre Hausärztin / Ihr Hausarzt abschätzen, wie hoch Ihr persönliches Risiko ist, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.

Hausärzt*innen in Deutschland setzen häufig den sogenannten „arriba“-Rechner ein, da er zuverlässige Berechnungen bietet, das individuelle Herz-Kreislauf-Risiko verständlich darstellt und in der hausärztlichen Praxis einfach zu bedienen ist.

Ihre Ärztin / Ihr Arzt gibt in diesen Rechner folgende Daten ein:

  • Ihr Alter, Ihr Geschlecht und ob Sie rauchen
  • Ob Sie unter Durchblutungsstörungen leiden
  • Ob ein Elternteil oder ein Geschwister frühzeitig einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erlitten hat (familiäre Vorbelastung)
  • Ob Sie blutdrucksenkende Medikamente einnehmen
  • Ihren systolischen Blutdruck und Ihre Cholesterinwerte
  • Bei bestehendem Diabetes mellitus Ihren HbA1c-Wert

Die Auswertung Ihrer Daten zeigt an, wie wahrscheinlich es ist, dass Sie in den nächsten 10 Jahren einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden. Dieses sogenannte Risiko wird in einem Prozentwert angegeben und entspricht folgender Risikobewertung:

Geringes Risiko Mittleres Risiko Hohes RisikoSehr hohes Risiko
Unter 10%10% bis 20% 21% bis 50%Über 50%

Auswirkungen von Behandlungsmöglichkeiten

Zusätzlich kann Ihre Ärztin / Ihr Arzt mit dem „arriba“-Rechner, die Auswirkung verschiedener Lebensstiländerungen und/oder einer medikamentösen Behandlung auf Ihr persönliches Risiko berechnen. Dies liefert Ihnen für Ihre Entscheidung eine gute Grundlage.

→ Ihre Hausärztin / Ihr Hausarzt hat Ihr persönliches Herz-Kreislauf-Risiko berechnet und mit Ihnen Möglichkeiten besprochen, wie Sie dieses Risiko senken könnten. Bitten Sie sie / ihn um den Ausdruck dieser Daten.

Sie können in den nächsten Kapiteln Tabellen herunterladen und dort Ihre Risikofaktoren, Laborwerte und Ihr Herz-Kreislauf-Risiko eintragen.

Mit den folgenden Links können Sie die Dokumente auf Ihrem Computer speichern und direkt ausfüllen.

 

Quellen: Wie hoch ist mein persönliches Herz-Kreislauf-Risiko

  • 8. Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Hausärztliche Risikoberatung zur kardiovaskulären Prävention. S3-Leitlinie (2017). AWMF-Register-Nr. 053-024.
  • 24. Donner-Banzhoff N., Altiner A. arriba-hausarzt.de. [Herz-Kreislauf-Risikorechner] www.arriba-hausarzt.de

Die vollständige Literaturliste aller Quellen, die wir für die Erstellung dieser Webseite genutzt haben, finden Sie unter → “Weitere Informationen” → “Quellen”.

Informationen und Checklisten

  1. Verschaffen Sie sich zunächst mit Hilfe des folgenden Schaubildes einen Überblick über die Möglichkeiten, Ihre Risikofaktoren positiv zu beeinflussen und Ihr Herz-Kreislauf-Risiko zu senken.
  2. Lesen Sie sich danach nur die Kapitel durch, die Informationen zu Ihren persönlichen Risikofaktoren enthalten.
  3. In jedem Kapitel der Webseite finden Sie „Checklisten“, in denen wir verschiedene Möglichkeiten zusammengestellt haben, wie Sie Ihr Herz-Kreislauf-Risiko verringern können. Kreuzen Sie in diesen Tabellen die Möglichkeiten an, die für Sie prinzipiell in Frage kommen.

Entscheiden und Handeln

  1. Mit Hilfe des Kapitels Entscheiden und Handeln können Sie im ersten Schritt herausfinden,
    1. ob und welche Lebensstiländerungen bzw. medikamentöse Behandlung Sie wählen möchten, um Ihr Herz-Kreislauf-Risiko zu senken,
    2. wie Sie sich motivieren und belohnen können.
  2. Im zweiten Schritt können Sie Ihre persönlichen Ziele herausfinden und einen Plan erstellen, wie Sie Ihre Ziele erreichen möchten. Sie können auch gemeinsam mit Ihrer Hausärztin / Ihrem Hausarzt Ziele schriftlich vereinbaren.
  3. Im dritten Schritt haben Sie die Möglichkeit Ihre Fortschritte festzuhalten. Sie können:
    1. Bewegungs- und Ernährungsprotokolle nutzen
    2. Regelmäßig notieren, welche Teilziele Sie gut oder weniger gut erreicht haben und ob Sie Ihre Strategie oder das Ziel ändern möchten
    3. Feststellen, ob und wie stark sich Ihre Aktivitäten auf Ihr Gewicht, Ihre Blutdruck-Blutzucker- und Cholesterinwerte oder auf Ihr Herz-Kreislauf-Risiko ausgewirkt haben.
  4. Zur längerfristigen Nutzung der Materialien finden Sie die Möglichkeit zum vielfältigen Download der einzelnen Tabellen.

Dieses Schaubild gibt Ihnen einen Überblick darüber, mit welchen Möglichkeiten Sie Ihr Herz-Kreislauf-Risiko senken können. Viele Maßnahmen haben vielfältige Wirkungen.

Beispiele von Lebensstiländerungen mit vielfältigen Wirkungen

Wenn Sie sich regelmäßig bewegen, wirken Sie positiv auf Ihr Gewicht, Ihren Blutdruck, den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel ein. Regelmäßiger Sport kann Sie bei der Entwöhnung von Tabak- oder der Verringerung von hohem Alkoholkonsum unterstützen. Körperliche Aktivität baut Stresshormone ab, wirkt positiv auf den nächtlichen Schlaf und kann akuten Phasen einer psychischen Erkrankung vorbeugen oder deren Verlauf positiv beeinflussen.

Wenn Sie sich gesund ernähren, wirken Sie ebenfalls positiv auf Ihr Gewicht, Ihren Blutdruck, den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel ein. Wenn Sie sich gleichzeitig regelmäßig bewegen, verstärken Sie die Effekte!

Wenn Sie Nichtraucher*in werden, können Sie Ihr Risiko senken, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder einem anderen schweren Leiden zu erkranken. Als Nichtraucher*in werden Sie körperlich leistungsfähiger und Ihre Lebensqualität steigt.

Medikamente sollten Sie dann nehmen, wenn die medizinische Notwendigkeit besteht. Durch einen gesunden Lebensstil können Sie die Wirkung der Medikamente verstärken oder sogar die Dosis oder die Anzahl der Medikamente in Absprache mit Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt verringern. Beachten Sie: Nur wenn Sie Ihre Medikamente regelmäßig einnehmen, senken Sie Ihr Herz-Kreislauf-Risiko.